Späte Post

(ein Abenteuer von Tim Niclas Scheffler und Daniel Simon Richter aus der Anthologie „Drachenwerk und Räuberpack“)

Bosper Glimmerdieck ist ein wohlhabender Großbauer und Vorsteher des Dorfes Moorsend in den Nordmarken. Der 60jährige ist in der Region sehr bekannt und angesehen. Das hat aber auch seine Nachteile, wie er bei seiner Reise nach Gratenfels erfahren musste. Auf dem Weg in die Stadt wurde er von Räubern überfallen. Die Bäuerin Hannafrid Altlapper, die ihn zu seinem Schutz begleitet hatte, musste sich sehr anstrengen, um die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Da er auf der Rückseite mit ähnlichen Vorfällen rechnete, war Bosper auf der Suche nach kampfstarken Begleitern, die ihn sicher in sein Dorf zurückbrachten. Er hatte es eilig, denn am nächsten Tag gab es ein wichtiges Fest in Moorsend, wo er als Vorstand unbedingt anwesend sein wollte. Glimmerdieck heuerte Hagen und mich an, um ihn und auch Hannafrid, sicher nach Moorsend zurückzubringen.

Räuber haben Tradition in den Wäldern der Nordmarken. Wie uns Hannafrid auf der Reise erzählte, gab es hier früher eine Bande, die man die Kobolde nannte. Wie aus dem Nichts erschienen sie plötzlich, raubten ihre Opfer aus und verschwanden danach wieder, ohne eine Spur zu hinterlassen. Eines Tages kam der Prinz von Albernia ins Land. Er kehrte gerade von einem Turnier in Gareth zurück. Kurz nachdem er den Greifenpass überquert hatte, stand ihm die Räuberbande gegenüber. Diese raubten den Prinzen und sein Gefolge bis auf die Unterkleidung aus und schreckten auch nicht davor ab, sich den Schatz zu nehmen, den der Kaiser dem Prinzen als Geschenk für die Efferdkirche zu Havena mitgegeben hatte. Den bloßgestellten Prinzen schickten sie hinab ins Tal nach Gratenfels, wo die Einwohner herzhaft über ihn lachten, da sie nicht wussten, dass ihnen ein Edelmann gegenüberstand.

Der Herzog von Elenvia schäumte vor Wut darüber, dass die Räuber einfach so auf seiner Nase herumtanzten und machen konnten, was sie wollten. Zwölf Tage und zwölf Nächte streiften Soldaten durch die Wälder, um die Räuber aus ihrem Versteck zu jagen. Doch kehrten sie mit hängenden Köpfen wieder zum Herzog zurück. Obwohl sie die Räuber nicht finden konnten, war der Spuk von diesem Tag an beendet. Nie wieder hörte man von einem Raubzug der Kobolde. Die Bande war wie vom Fußboden verschluckt. Aber auch von den Reichtümern, die sie in all den Jahren erbeutet hatten, fehlte jede Spur. Irgendwo in den Bergen, unter einer mächtigen Eiche, soll der Schatz der Kobolde noch heute liegen. Nur wer von echtem Koboldblut ist, soll diesen bergen können.

***

Da ist der Pfeffersack wieder, ertönte ein Ruf aus dem Wald. Diesmal schnappen wir ihn uns!

Aus dem Gebüsch stürmten vier Wegelagerer. Hagen, Hannafrid und ich stellten uns zwischen ihnen und Bosper, und versuchten, ihn zu verteidigen.

Es waren nur einfache Räuber und der Kampfeskunst meines Freundes Hagens nicht gewachsen. Mit seinem Schwert teilte er kräftig aus. Zwei der Wegelagerer sanken leblos zu seinen Füßen. Das beeindruckte ihre Kameraden derart, dass sie die Flicht ergriffen.

Ihr seid wahre Helden, lobte Bosper uns. Unter Einsatz eures Lebens habt ihr das meine geschützt. Wirklich bewundernswert. Seid morgen beim Ährenfest meine Ehrengäste!

Diese Ehre nahmen wir gerne an.

***

Moorsend ist ein kleines Dorf. Doch dank der überdurchschnittlichen Ernteerträge ist das Dorf reicher als andere in der Region. Die Häuser der etwa fünfzig Einwohner stehen um einen Teich, der das Zentrum des Dorfes bildet. Direkt an dem Teich steht ein kleiner Peraineschrein und auch ein Stein, der zu Gedenken an den Riesen Gedo errichtet wurde. Der Legende nach verhinderte Gedo, dass die Moorsender Opfer einer großen Hungersnot wurden. Nach ihm ist auch das einzige Gasthaus im Dorf benannt.

Am nächsten Tag sollten wir die Ehrengäste beim Ährenfest sein. Bis dahin würde unser Gönner Bospert Glimmerdieck uns bewirten. Er lud uns in sein Heim ein. Abends stärkten wir uns bei einem leckeren Essen. Seine Frau Gissa servierte uns einen leckeren Eintopf aus Kartoffeln, Linsen, Speck und Bohnen. Auch den Rest seiner Familie lernten wir bei dem Essen kennen. Seine beiden jungen Töchter Larona und Nella waren nicht sehr an unserer Gesellschaft interessiert. Hingegen sein Sohn Gisbert war sehr an uns interessiert. Der 17jährige gut gebaute Jüngling stellte viele Fragen zu unseren Reisen und Erlebnissen. Es schien so, als würde Gisbert auch an einem Leben als Abenteurer interessiert zu sein war. Sehr zum Missfallen seines Vaters, dessen Wunsch es war, dass Gisbert sein Geschäft übernehmen würde. Bosper ermahnte ihm immer wieder zum Schweigen und er sollte uns nicht zu sehr nerven, mit seinen aufdringlichen Fragen. Wir versicherten ihn, dass es uns nichts ausmachen würde. Trotzdem entschuldigte er sich dafür.

***

Nach dem Essen besuchten wir die einzige Kneipe im Ort, die Gaststätte „Zum lachenden Gedo“. Auch Gisbert schloss sich uns an. Wie an jedem Abend kam hier das ganze Dorf zusammen, um den Tag ausklingen zu lassen. Es wurde viel gelacht und viel gesungen. Das Bier floss reichlich und ein Barde sorgte mit seiner Sackpfeife für musikalische Untermalung. Kaum hatten wir die Schankstube betreten, stieg Bosper auf einen Stuhl und erkämpfte sich die Aufmerksamkeit der Menge. Im epischen Ausmaß schilderte er, wie er von den Räubern angegriffen wurde, in welcher dramatischer Not er sich befand, wobei er dabei stark übertrieb und wie ihn seine „wahre Helden“, also Hagen und ich, vor dem Diebesgesindel beschützt hatten. Für unsere Heldentat ernten wir lauten Jubel von den Anwesenden.

Nachdem dieser Jubel abgeklungen war, gab es noch eine Ankündigung von Bosper. Er gab bekannt, dass der wahre Held Hagen morgen beim Ährenfest den Bullenritt, wohl eine alte Tradition in Moorsend, durchführen wird. Da gab es doch einige Proteste der Anwesenden. Der Bullenritt sei eine große Ehre und sollte den Einwohnern von Moorsend vorenthalten bleiben. Mehrere Einwohner des Dorfes meldeten Anspruch darauf, den Bullen reiten zu dürfen. Hagen verzichtete freiwillig darauf und schlug vor, den Reiter bei einem Würfelspiel zu ermitteln.

Die Anwärter setzten sich an einem Tisch zusammen und fingen an zu würfeln. Unter den vieren war auch Gisbert. Bosper versuchte es ihm erst auszureden, doch der junge Mann hörte nicht auf seinen Vater. Am Ende war es auch tatsächlich er, der das Würfelspiel gewann. Am nächsten Tag erwartete ihn also das größte Abenteuer seines bisherigen Lebens.

***

Hagen und ich mischten uns unter die Dorfbewohner. Wir hörten wieder die Geschichte von dieser Räuberbande, die Kobolde. Die Moorsender schienen sehr stolz darauf zu sein, von ihnen abzustammen und Räuberblut in den Adern zu haben. Einer der Moorsender meinte, besonders Bosper müsste viel von diesem Blut in seinen Adern haben, sonst wäre er nicht so reich.

Der Wirt Jasper Gellenbrinck wirkte sehr zwielichtig. Der hagere Mann trug mehrere Reife am Arm, die laut klappernden, wenn er Bier einschenkte oder Krüge am Tisch abstellte.

Also, ihr und euer Freund seid reisende Abenteurer, fragte er mich. Manchmal bringen mir Leute Dinge vorbei, die sie im Wald gefunden haben. Vermisst ihr zufällig was? Vielleicht habe ich das ja. Ihr könnt gerne einen Blick auf die Fundsachen werfen. Kein Interesse? Schade. Ihr habt nicht zufällig was im Wald gefunden? Auch nicht. Aber falls doch, wäre ich interessiert.

Ein Kreidezeichen an der Theke verriet mir, was dieser seltsame Dialog bedeutete. Jasper verkaufte in seiner Gaststätte Hehlerware. Zumindest in seinen Adern floss noch das räuberische Blut.

***

Später bat mich Gisbert um ein Gespräch: Janda, ich habe eine Frage an euch… als Frau. Was muss ich tun, um das Herz einer Dame zu gewinnen?

Habt ihr jemanden besonderes im Sinn, fragte ich den Jüngling.

Ja, er errötete. Da drüben sitzt sie: Odelia.

Er deutete auf ein junges rothaariges Mädchen, das mit einigen älteren Frauen an einem Tisch saß.

Schenkt ihr Blumen, schlug ich den verliebten Jungen vor. Dann ladet sie zu einem Spaziergang ein. Tragt ihr ein Gedicht vor.

Ich kann nicht dichten, meinte Gisbert verzweifelt.

Ich schreibe euch ein paar Zeilen, bot ich ihn an.

Und was kommt dann? Also, ich will sie glücklich machen. Ich möchte ihr ein guter Liebhaber sein, fragte er weiter.

Ich lachte auf: Ich werde euch nicht mit auf meine Kammer nehmen und Unterricht geben, falls ihr das meint. Ihr seid beide jung und unerfahren. Folgt euren Instinkten, geht aber behutsam miteinander um.

Einer der Dorfbewohner schien uns zu belauschen. Es war der schon stark angetrunkene Knecht von Gisberts Vater, Burgol. Jung ist sie ja, aber bei weitem nicht unerfahren, spottete er. Odelia hat schon fast jeden Mann hier im Dorf gehabt.

Nehmt das zurück, fauchte Gisbert den Knecht an.

Passt auf, ich beweise es euch! Burgol wankte zu Odelia herüber und sprach sie an. Was er zu ihr sagte, schien dem Mädchen nicht zu gefallen. Sie griff nach einem Krug Bier und schüttete den Inhalt dem Knecht ins Gesicht. Burgol gefiel das gar nicht. Er holte zum Schlag aus. Doch da schob sich Hagen dazwischen, legte seinen Arm um Burgol und führte ihn zum Tresen, um ihn ein Bier auszugeben. Odelia und ihre Begleiterinnen verschwanden.

Da hat euer Freund aber Glück gehabt, dass er Burgol so leicht beruhigen konnte, meinte eine Dorfbewohnerin, die das auch beobachtet hatte. Es war die Holzfällerin Ragna. Burgol ist sehr jähzornig und kann sich nicht unter Kontrolle halten. Auf dem Kupperusfest in Gratenfels hat er letztes Jahr jemanden zu Tode geprügelt.

Hagen lässt sich nicht so einfach verprügeln, antwortete ich der Holzfällerin.

***

Bosper dachte noch nicht daran, die Gaststätte zu verlassen. Viele der anderen Dorfbewohner auch nicht. Es schien normal zu sein, dass sie dort bis tief in die Nacht hinein zechten. Also blieben auch Hagen und ich dort, tranken noch das eine und das andere Bier und unterhielten uns mit den Leuten.

Plötzlich wurde es still in der Schankstube. Eine hochgewachsene schlanke Frau mit silberblonden Haar betrat den Raum. Sie blieb am Eingang stehen und musterte die Anwesenden. Dann brach sie das Schweigen: Sanya bha, tala! Feydha, Amarandel.

Nachdem niemand darauf reagiert hatte, wechselte sie ins Garethi und sprach mit einem lieblichen Akzent: Seid gegrüßt, Menschen. Ich bin Amarandel aus dem Auenvolk und ich suche Eberwin Witniken.

Langsam erhob sich ein alter Mann, der uns als Kräuterhändler Alrik Witniken vorgestellt wurde. Er räusperte sich und antwortete der Elfe: Das war mein Urgroßvater.

Die Elfe überlegte kurz, schüttelte ihren Kopf und sagte dann: Ich habe eine Botschaft für dich.

Ein Raunen ging durch den Saal, als die Elfe aus einer Tasche neben einem alten Stück Pergament und einem unscheinbaren Ring einen faustgroßen Stein hervorholte, von dem ein beständiges blaugrünes Leuchten ausging.

Fragen brennen auf euren Lippen, stellte die Elfe fest, als sie Alriks ungläubigen Blick bemerkte. Begleitet mich ein Stück. Dann will ich euch mehr davon erzählen.

Beide verließen die Schankstube. Die vorherige Ausgelassenheit im Schankraum war wie weggeblasen. Auch wenn die Dorfbewohner um Normalität bemüht waren, war es doch offensichtlich, dass sie sich Gedanken um diese merkwürdige Botschaft machten. Hatte es gar mit dem Räuberschatz der Kobolde zu tun?

Das vermutete zumindest der Wirt Jasper. Er sagte es nicht öffentlich, doch Hagen konnte belauschen, wie er sich mit Burgol und Ragna unterhielt. Bosper hatte auch den Verdacht, dass es mit dem Schatz zu tun habe. Doch das wäre Alriks Sache. Da wollte er sich nicht einmischen.

Kurze Zeit später verkündete Jasper, dass er nun die Gaststätte schließen würde. Die Dorfbewohner zahlten ihre Zeche und gingen nachhause.

***

Am nächsten Tag war das große Ährenfest. Es sollte mit dem Bullenreiter starten. Dabei muss ein Dorfbewohner auf dem Rücken eines Stiers klettern und diesen so lange reiten, bis dieser ermüdet ist. Danach wird der Bulle geschlachtet und sein Fleisch am Abend von den Dörflern verspeist.

Das ganze Dorf drängte sich um den Zaun, der die Wiese hinter dem Dorf begrenzte. Bosper führte einen seiner Bullen auf die Weide. Ein Ring aus Herbstblumen schmückte den Hals des Tieres. Das Haupt wurde mit einem Ährenbündel gekrönt. Ruhig blickte der Bulle aus großen Augen auf die Menge, die in Erwartung des bevorstehenden Spektakels begeistert zu applaudieren begann.

Das Johlen der Menge nahm zu, als sich Gisbert auf dem Weg zum Bullen machte. Anerkennend klopften ihn einige Dörfler auf die Schulter. Nun war der Augenblick gekommen. Es war Zeit für Gisberts großen Moment.

Ich habe absichtlich ein zahmes Tier ausgesucht, damit sich der leichtsinnige Junge nicht zu sehr verletzt, flüsterte Bosper mir zu, als er sich neben mich an den Zaun stellte.

Mühelos konnte Gisbert auf dem Stier aufsteigen. Doch konnte er sich nicht lange auf dem Rücken des Tieres halten. Schnell landete er auf der Wiese, rappelte sich wieder auf und probierte erneut auf den Rücken des Tieres zu kommen. Gegen das nun etwas widerspenstige Tier gestaltete es sich wesentlich schwerer.

Ich wusste, dass der Junge dem nicht gewachsen ist, brummte sein Vater unzufrieden.

Entgegen den Erwartungen seines Vaters kam er doch wieder auf dem Rücken des Bullen, doch auch diesmal stürzte er wieder hinunter. Ein Raunen ging durch die Menge, als der Bulle in auf die Hörner nahm.

Ich kann da nicht mehr länger zusehen, mein wahrer Held, flehte Bosper Hagen an. Greift ein und rettet meinen Sohn.

Hagen hatte auch das Gefühl, dass der Junge mit der Aufgabe überfordert war, kletterte über den Zaun und näherte sich den Bullen. Die Zuschauer johlten und klatschten.

Da der Bulle durch Gisbert abgelenkt war, merkte er nicht, wie Hagen auf seinen Rücken stieg. Er griff nach seinen Hörnern und zog ihn von Gisbert weg. Das gefiel dem Bullen gar nicht und versuchte den wahren Helden abzuwerfen. Nachdem das Tier von Gisbert weggezogen wurde, kamen einige Dorfbewohner aufs Feld und trugen Gisbert von der Wiese, um seine Wunden zu versorgen. Der Bulle wurde immer wilder. Aber Hagen klammerte sich fest an das Tier, das immer mehr ermüdete und letztendlich erschöpft auf die Wiese sank.

Preiset den wahren Helden Hagen von Greifenfurt, verkündete Bosper Glimmerdieck. Das Volk brach in Jubel aus. Einige Moorsender kamen auf die Wiese gerannt. Sie hoben Hagen in die Höhe, krönten ihn mit einem Ährenkranz und trugen ihn zum Dorfanger. Der Bulle wurde vom Metzger geschlachtet. Danach wurde dieser auf eine Bahre geladen, die mit Ährenbündeln und Blumenkränzen geschmückt war, und wurde zum Anger getragen. Dort wurde bereits ein großer Holzstoß errichtet, auf dem das Opfertier gegart werden sollte. Dennoch würde man wohl bis zum Abend warten müssen, bis man den Bullen verzehren könnte.

***

Nachdem er sich wieder erholt hatte, kehrte Gisbert auf das Fest zurück und nahm neben mir auf der Bierbank Platz. Ich fragte ihn, ob er Odelia schon das Gedicht vorgetragen hatte, das ich für ihn geschrieben hatte. Er verneinte und meinte auch, dass er ihr nach der Blamage beim Bullenritt nicht so schnell unter die Augen treten könnte. Ich versuchte, ihn zu ermutigen. Immerhin habe er es gewagt, dem wilden Tier entgegenzutreten. Allein das war schon bewundernswert. Ich musste ihm noch etwas zureden, doch dann gab er nach und forderte seine Angebetete zum Tanz auf.

Als ich ihnen nachsah, fiel mir auf, wie der Wirt des lachenden Gedos, Jasper Gellenbrinck, sich mit Alrik Witniken unterhielt. Es war weniger eine Unterhaltung, sah mehr nach einem Streit aus. Ich versuchte mich den Beiden zu nähern. Ich konnte einige Gesprächsfetzen mitbekommen. Es schien um einen Schatz zu gehen, der wohl allen gehörte und auf den Alrik allein kein Anrecht hätte. Dieser forderte Jasper dazu auf, sich da herauszuhalten. Es sei sein Erbe und er würde bestimmen, was damit geschehen sollte. Verärgert wendete sich Jasper von Alrik ab und stapfte davon.

Gibt es Probleme, sprach ich Alrik an.

Er sah mich erschrocken an: Wir feiern heute das Ährenfest. Lasst uns doch darauf konzentrieren und uns nicht länger mit Streitereien befassen.

***

Die Zeit bis zum Essen wurde mit Bier, Musik, Sackhüpfen und Seilziehen verkürzt. Odelia gefiel das Gedicht, das ich für Gisbert geschrieben hatte und sie wich ihm den restlichen Tag nicht von der Seite. Obwohl er den Bullen nicht bezwingen konnte, schaffte er es, ihr Herz zu erobern.

Die Bewohner von Moorsend saßen an einer großen Tafel beisammen. Man unterhielt sich miteinander und verzerrte das köstliche Fleisch des Bullen. Dazu gab es gutes, süffiges Bier. Nach dem Mahl wollte ich zu meiner Harfe greifen, doch kam es anders.

Feuer! Feuer! Die Felder brennen, schrie jemand. Erschrocken drehten wir uns. Tatsächlich sahen wir hinter den Häuserdächern von Moorsend Flammen aufsteigen. Auf dem Festplatz brach Panik aus. Alles wurde liegen- und fallengelassen und jeder rannte, so schnell er konnte, zu den Feldern.

Ihr müsst mithelfen, das Feuer zu bekämpfen, forderte uns Bosper auf. Wenn der Heuschober und die Scheunen von den Flammen zerstört werden, ist unsere gesamte Ernte verloren und wir werden den Winter nicht überstehen.

Hagen und ich machten uns schnell auf den Weg zu den Feldern. Wir fordern die Dorfbewohner auf, eine Löschkette zum Weiher in der Ortsmitte zu bilden. Mit dem Durchreichen von Wassereimern wollten wir die Flammen ersticken. Es dauerte eine Weile, bis wir Herr über das Feuer wurden. Doch konnten wir großen Schaden verhindern.

Einige Dorfbewohner konnten zerbrochene Öllampen entdecken. Anscheinend wurde der Brand absichtlich gelegt. Das beunruhigte Bosper sehr. Zugleich war sein Sohn Gisbert nicht aufzufinden. Seit dem Brand ist er spurlos verschwunden.

Doch das war noch nicht alles. Ein aufgebrachter Alrik Witniken erschien bei Bosper. In seinem Haus sei eingebrochen worden. Gestohlen wurden die Gegenstände, die ihm am Vorabend die Elfe Amarandel gegeben hatte. Dabei handelte es sich um den Nachlass seines Ururgroßvaters Patras, der Hauptmann der Räuberbande die Kobolde war. Als ihnen die Flussgarde des Herzogs dicht auf den Fersen war, verschlossen sie ihre Räuberhöhle und beschlossen sie erst wieder zu öffnen, wenn niemand mehr nach ihnen suchen würde. Doch Patras betrog seine Kumpanen und floh mit dem Artefakt, der den Zugang zu der Höhle möglich machte. Das war der Ring, den die Elfe Alrik gab. Mit der Elfe führte er ein Abenteurerleben. Als er starb, übergab er ihr einen Brief, Ring und einen Gwen Petryl-Stein und bat sie, diese Dinge seinem Erben Eberwin Witniken zu überbringen, Alriks Urgroßvaters.

Amarandel vergaß aber die Kurzlebigkeit der Menschen und kam deswegen erst gestern Abend, nach über einhundert Jahren, nach Moorsend. Alrik wusste von der Vergangenheit seiner Familie, dachte aber, dass er nie etwas damit zu tun haben würde. Er schämte sich für die Taten seiner Ahnen und wusste auch nicht so recht, was er mit seinem Erbe anfangen sollte. Den Brief hatte er gelesen, die Karte zum Schatz hatte er sich kurz angesehen. Am liebsten hätte er den Brief und die Karte verbrannt. Er wollte das Geld nicht.

Wie viele andere Dorfbewohner auch war Jasper Gellenbrinck, der Wirt, ein Nachkomme der Räuber. Als die Elfe am Vorabend in der Gaststube erschien, wusste Jasper sofort, dass es um den Schatz ging. Er hatte am Mittag beim Fest Alrik darauf angesprochen. Nachdem Alrik den Schatz nicht bergen wollte, hat sich nun wohl Jasper die Gegenstände geholt, um diesen für sich zu behalten. Wenn der Schatz jetzt doch geborgen wird, sollte dieser aber nicht im Besitz einer einzelnen Person sein, sondern unter dem ganzen Dorf aufgeteilt werden.

Wir versprachen Alrik, dass wir uns darum kümmern würden. Wir wollten verhindern, dass sich Jasper mit dem Schatz aus dem Staub machen würde und das Geld unter den Moorsendern verteilen. Der Kräuterhändler beschrieb uns grob den Weg zum Versteck und warnte uns vor Fallen, die die Kobolde angelegt hatten, um ihren Schatz zu schützen. Bosper war immer noch beunruhigt, dass Gisbert verschwunden ist. Hat dieser sich durch seine Abenteuerlust etwa entschlossen, gemeinsame Sache mit Jasper zu machen?

***

Wir fanden bei Alriks Haus Fußspuren von drei Personen, die aus dem Dorf hinausführten. Diese gehörten wohl zu Jasper und zwei seiner Begleiter. Wahrscheinlich waren dies Burgol und Ragna. Auch von den Beiden fehlte seit dem Brand jede Spur. Diese Spuren führten in den Wald. Etwas später kam noch eine vierte Spur hinzu. Wir vermuteten, das wäre Gisberts Spur. Diese war aber frischer als die anderen drei Fährten. Wahrscheinlich folgte er ihnen. Das ließ mich vermuten, dass er doch nicht mit ihnen unter einer Decke steckte, sondern er einfach nur den Helden spielen wollte.

Die Spuren führten uns immer weiter bergauf, immer näher in Richtung der Koschberge. An einem kleinen Bach teilten sich die Spuren. Drei der Fährten führten weiter bergauf, eine andere führte in eine andere Richtung. Die abweichende Spur schien die von Gisbert zu sein.

Sollten wir nun weiter den Spuren von Jasper und seinen Handlangern folgen oder erst einmal Gisbert folgen? Der Händlersohn könnte in Gefahr geraten sein. Wir fühlten uns Bosper gegenüber verpflichtet, auf das Wohl seines Sohnes zu achten und folgten dessen Fährte.

Inzwischen wurde es Nacht und um uns herum wurde es immer dunkler. Nach einiger Zeit konnten wir Stimmen hören. Nicht weit von uns prasselte ein Lagerfeuer. Um das Feuer herum waren sechs Zelte aufgestellt. Wir schlichen uns an dieses Lager heran.

Um das Feuer herum saßen drei Männer, die fröhlich zechten und würfelten. Drei andere Männer brachten gerade einen Gefangenen, das war eindeutig Gisbert, in ein Zelt: Du wirst uns einen ordentlichen Sack voller Gold einbringen, Kleiner!

Nachdem sie ihn ins Zelt gebracht hatten, setzten sie sich zu ihren drei Kameraden dazu und betranken sich ebenfalls.

Wir müssen den Jungen da rausholen, flüsterte mir Hagen zu.

Ja, aber ich möchte nicht gegen sechs Leute auf einmal kämpfen, merkte ich an. Das sind sogar für uns zu viele.

Könnt ihr euch zur Rückseite des Zeltes schleichen, mit einem Dolch die Wand aufschlitzen und Gisbert da rausholen? Falls ihr entdeckt werdet, renne ich in das Lager und lenke die Räuber ab, schlug Hagen vor.

Das können wir machen, willigte ich ein.

Im Schutz der Dunkelheit näherte ich mich der Rückseite des Zeltes. Die Räuber betranken sich weiterhin und begannen laut zu singen. So merkten sie nicht, dass ich mit meinem Dolch die Rückseite der Zeltplane aufschnitt.

Psst, bleibt ruhig. Hier ist Janda. Ich bin gekommen, um euch zu befreien, flüsterte ich Gisbert zu. Ich durchtrennte seine Fesseln und dann verschwanden wir in der Dunkelheit.

***

Vater hatte mich weggeschickt, um einen Spaten aus der Scheune zu holen, um bei der Brandbekämpfung mithelfen zu können. Da sah ich, wie Jasper, Burgol und Ragna aus Alriks Haus kamen. Sie waren eilig in Richtung Wald unterwegs. Ich dachte mir, dass sie nichts Gutes im Schilde führten, und nahm die Verfolgung aus. Doch dann geriet ich in den Fängen dieser Räuber, erzählte uns Gisbert.

Sie haben Alrik einen Brief und eine Karte geraubt, die zum Schatz der Kobolde führen, erklärte ich dem jungen Mann.

Ungläubig sah Gisbert uns an.

Die Elfen gestern Abend im Gasthaus hat dies Alrik übergeben. Sein Ururgroßvater war Hauptmann der Räuberbande, ergänzte Hagen. Alrik will den Schatz eigentlich nicht. Doch will er den lieber dem ganzen Dorf geben, statt dass sich Jasper diesen sich allein unter den Nagel reißt.

Das sähe Jasper ähnlich, bemerkte Gisbert. Wir müssen das verhindern!

Nein, nicht wir. Du gehst nun brav zurück nach Moorsend. Das ist zu gefährlich für dich, entschied Hagen.

Ich kann nicht allein zurück, widersprach Gisbert. Ihr müsst auf mich aufpassen. Vielleicht falle ich sonst wieder in die Hände der Räuberbande.

Da hat er recht, seufzte ich. Wir müssen Gisbert wohl mitnehmen.

Wenn es sein muss… Hagen war darüber nicht sehr begeistert. Gisbert hingegen strahlte in Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer wie ein Honigkuchenpferd.

***

Wir kehrten wieder zurück zu dem Bach, an dem Gisbert die Spur von Jasper verloren hatte. Von dort aus verfolgten wir weiterhin der Spur. Da wir selbst in Besitz eines Gwen Petryl-Steines waren, sorgte er dafür, dass wir über ausreichend Licht verfügten, um die Fährte folgen zu können. Fast zwei Stunden waren wir noch unterwegs. Die Spur führte uns in ein Tal, wo wir nach kurzer Suche einen halb zugewachsenen Zugang zu einer Höhle fanden. Ein schmaler Gang führte uns tiefer in die Höhle. Hagen ging voran. Ich folgte ihm und Gisbert bildete das Schlusslicht. Wir rechneten nicht damit, dass uns in unserem Rücken Gefahren erwarteten.

Nachdem wir über einen Geröllhaufen geklettert waren, kamen wir in eine kleine Höhle. Durch ein kopfhohes Loch in der Decke fiel ein Lichtstrahl herein. Es tropfte auch Wasser hindurch. Das Loch in der Decke wurde wohl auch öfters zum Verhängnis für Tiere. Einige tote Tierkadaver lagen am Boden. Wir setzten unseren Weg fort.

Auf dem Boden fanden wir Kotspuren, doch von welchem Tier diese stammen, konnten wir nicht bestimmen. Das sollten wir aber bald erfahren. Nachdem Hagen die nächste Höhle betreten hatte, forderte er Gisbert auf, zurückzubleiben.

Hagen zog seine zwei Schwerter. Ich eilte ihm zur Hilfe. Vor ihm erhob sich laut brummend ein riesiger Braunbär auf seine Hinterpfoten und schlug mit seinen Pranken um sich. Mit seinen Schwertern konnte Hagen den Bären zwei klaffende Wunden beifügen. Laut brüllte das Tier auf. Gisbert hielt sich nicht an Hagens Anweisung. Er stürmte mit seinem Holzknüppel in der Hand auf das wilde Tier zu und versetzte dem Bären einen Hieb. Der Bär schien den Schlag aber nicht zu spüren. Stattdessen steuerte eine seiner gewaltigen Tatzen in die Richtung von Gisbert. Dem Hieb konnte der Kaufmannssohn ausweichen. Doch neigte er sich in die falsche Richtung und wurde vom Bären gebissen. Mit meiner Orknase hackte ich in die Richtung des Tieres und versenkte die Spitze in seinem Fell. Wieder fügte Hagen mit seinen beiden Schwertern dem Tier zwei tiefe Wunden zu. Der Bär begann zu schwanken. Gisbert nutzte die Gelegenheit, um den Bären noch einmal eins mit seinem Knüppel zu verpassen. Unter der Wucht seines Schlages brach der Bär zusammen.

Ihr solltet euch doch im Hintergrund aufhalten, wies Hagen den Kaufmannssohn zurecht.

Seid nicht so undankbar, antwortete Gisbert. Immerhin habe ich diese Bestie erlegt. Ich bin jetzt Gisbert Bärentöter!

Euren neuen Namen habt ihr teuer bezahlt, merkte ich an. Lasst mich mal eure Wunde ansehen.

Odelia wird stolz auf mich sein, wenn ich ihr davon erzählen werde, meinte Gisbert, während ich mir seinen verletzten Arm ansah. Der Biss des Bären hatte eine tiefe Wunde hinterlassen. Ich holte einen Heiltrank aus meinemm Rucksack und gab ih diesen zu trinken. Ich beschloss, den Trank dem Vater des leichtsinnigen Kerls in Rechnung zu stellen.

***

Am Ende eines langgezogenen Ganges kamen wir zu einer geöffneten Stahltür. In einem Spalt an der Tür konnten wir einen Ring entdecken, der wie ein Schlüssel in einer Öffnung steckte. Der Ring ließ sich nicht aus der Öffnung entfernen. Egal, wie stark wir daran zerrten. An mehreren Stellen wurde offenbar versucht, die Tür aufzubrechen.

Ein Stollen führte uns weiter nach unten. Im Staub auf dem Boden waren Fußabdrücke zu erkennen. Immer wieder fielen Wassertropfen hinunter. Einige Teile des Stollens schienen einsturzgefährdet zu sein. Mit seinem Langschwert klopfte Hagen den Boden vor sich ab. Zweimal konnte er so eine Fallgrube entdecken. Aber auch die Fußspuren hätten uns diese verraten, da sich diese an den Stellen nahe am Rand des Stollens befanden.

Der Stollen endete an einer Öffnung im Boden. Eiserne Trittsprossen führten nach unten. Hagen stieg als erstes hinab. Plötzlich fing er laut an zu fluchen und stürzte hinunter.

Hagen, alles in Ordnung mit euch, rief ich hinunter.

Alles gut, Janda, antwortete er mir. Aber seid vorsichtig, wenn ihr die Sprossen hinabklettert. Einige davon sind locker.

Vorsichtig stieg ich die Sprossen hinab. Gegen jede Sprosse stieß ich stark mit meinem Fuß. Es schien so, als wäre jede dritte locker. Diese drückte ich aus der Wand, damit sie nicht zum Verhängnis für Gisbert werden würde. Außerdem teilte ich ihn mit, dass nach zwei Stufen ein längerer Abstand folgen würde.

Wir folgten einen weiteren Stollen. Der führte uns in eine riesige Tropfsteinhöhle. Stalagmiten und Stalaktiten ließen die gesamte Grotte wie einen versteinerten Wald erscheinen. Der östliche Teil der Grotte wurde von einem See bedeckt, mit kristallklaren Wasser, das wie ein Spiegel vor uns lag.

Am Ufer des Sees stand jemand, der uns bekannt war. Burgol stapelte im Licht eines Gwen Petryl-Steines Schätze aus Gold und Silber auf einem Haufen. Als er uns bemerkte, sprang er in den See und tauchte unter.

Ihm nach, er darf uns nicht entkommen, schrie Gisbert, der an Hagen und mir vorbeirannte, ins Wasser sprang und untertauchte.

Hagen sah mich kurz an, zuckte mit den Schultern und folgte ihn dann. Mir blieb auch nichts anderes übrig, als in den See zu springen.

***

Die Fremden, die Bosper gerettet haben, sind da, berichtete Burgol aufgeregt Jasper, der gerade mit Ragna beschäftigt war, die Schätze in Säcke zu stopfen.

Und du Narr hast nichts Besseres zu tun, als sie direkt zu uns zu führen, fauchte Jasper seinen Gefolgsmann an. Sie werden aber nicht in Besitz des Schatzes kommen. Er ist mein. Auf sie!

Jasper zog seinen Säbel und stürzte sich auf Hagen. Burgol ging mit seinem Knüppel auf Gisbert los. Ragna näherte sich mit ihrer Axt mir. Auch wenn Hagen ihm zur Hilfe eilte, schlug sich Gisbert ziemlich gut. Odelia konnte wirklich stolz auf ihn sein. Ich nahm mir vor, ihr gegenüber zu erwähnen, was für ein guter Kämpfer ihr Freier war. Gegen die wild herumschwirrenden Klingen von Hagen konnten sich aber weder Jasper noch Burgol wehren. Auch Ragna war mir als Gegnerin nicht gewachsen. Alle drei lagen am Ende leblos vor unseren Füßen. Gisbert verkraftete es ziemlich gut, das Ableben drei ihm bekannter Leute eben miterlebt zu haben.

Noch nie hatte ich so viel Reichtümer auf einen Haufen gesehen, wie in dieser Höhle. Offene Truhen standen da, gefüllt mit Dukaten und Silbermünzen. Edelsteinbesetzte Trinkpokale, klobige Ringe, schwere Ketten, Prunkwaffen, feinste Stoffe aus Seide und Damast, silbernes Essbesteck und filigran verzierte Kupferteller waren hier aufeinander gehäuft. All das, was die Bande der Kobolde in all den Jahren an Schätzen angesammelt hatte, waren hier aufgehäuft.

Der wahre Wert der Schätze war nicht zu bestimmen. Ist doch der Preis von Wertgegenständen immer davon abhängig, wie die Nachfrage danach ist und was die Sammler bereit sind, dafür zu zahlen. Einige der Gegenstände waren wohl auch nicht einfach zu veräußern, wiesen sie doch Wappen der besitzenden Familie aus. Aber vielleicht könnte man diese an die einstigen Besitzer zurückbringen. Eventuell würden sich die Betroffenen dankbar dafür zeigen.

Hagen ernannte Gisbert zum Verantwortlichen des Schatzes. Nach seiner Rückkehr nach Moorsend sollte er sich mit Alrik und einigen anderen Dorfbewohnern zusammentun, und planen, wie man den Schatz aus der Höhle bergen könnte. Der Ertrag sollte für das Dorf eingesetzt werden.

Wie so häufig verzichtete Hagen auf eine Belohnung. Ruhm und Ehre waren ihm wichtig. Doch Ruhm und Ehre ernährt einen nicht. Deswegen schnappte ich mir einen Edelstein, den ich für wertvoll empfand und den ich in der nächsten Stadt veräußern wollte.

***

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag Moorsend verlassen. Doch Bosper Glimmendieck war über die Rettung seines Sohns so glücklich, dass er uns zu Ehren ein Fest veranstaltete. Er war nicht der Einzige, der über die Rettung glücklich war. Odelia empfing ihren Helden ebenso herzlich. Sein Vater war über seine Beziehung zu Odelia auch zufrieden, da er hoffte, dass ihm die Liebschaft vor Ort von den wirren Abenteuerideen abbringen würde und ihn sesshaft werden lassen würde.

Während der Feier mussten wir immer wieder den Anwohnern des Dorfes Rede und Antwort stehen, was aus Jasper, Burgol und Ragna wurde und ihnen auch von den Schätzen in der Höhle berichten. Sollte Gisbert seine Aufgabe erfolgreich erfüllen, würden sie aber bald selbst diese Schätze begutachten können.


Janda Frejasdottir

Janda Frejasdottir ist eine Bardin aus Thorwal. Sie war es Leid, nur die Lieder zu singen, die jeder bereits kennt. Deswegen begab sie sich auf eine Reise, um ihre eigenen Abenteuer zu erleben. Unterwegs traf sie auf dem Noriker-Krieger Hagen von Greifenfurt, mit dem sie nun gemeinsam durch Aventurien reist, um Abenteuer zu erleben und neue Lieder zu schreiben.

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