Die Entstehung von Norisburg

Nun hatte ich mich wieder mit den Regeln vertraut gemacht. Was mir noch fehlte, war eine Spielrunde. Beim Mittagsessen erzählte ich einem Arbeitskollegen, von dem ich wusste, dass er begeisterter Leser von Heitz’s Zwerge war und früher auch das Mittelerde-Tabletop spielte, von meinem neuen Hobby. Es stellte sich heraus, dass er auch die DSA-Computerspiele kannte und zeigte sich am Rollenspiel interessiert. Wir beschlossen, uns demnächst mal zur Heldenerschaffung zu treffen und eines der Soloabenteuer zu spielen, die ich mir zugelegt hatte.

Eine Woche später trafen wir uns. Ich wollte dann doch kein Solo-Abenteuer mit meinem Kollegen spielen, sondern hatte selbst ein kleines Abenteuer geschrieben. Ein Händler vermisste eine Lieferung und die Aufgabe des Helden war es, die Lieferung wieder zu finden. Der Ort des Abenteuers war nicht bestimmt.

Zum Spielen des Abenteuers kamen wir bei unserer ersten Sitzung damals noch nicht. Wir verbrachten den Abend mit der Heldenerschaffung, die sehr viel aufwendiger war, als ich in Erinnerung hatte (aber das ist Thema für einen eigenen Blockeintrag). Im Anschluss daran erschuf ich auch für mich einen Helden. So entstanden der Zwergenkrieger Gerodil Steinhammer und der Thorwaler Händler Ansgar Adlersson. Bei der Heldenerschaffung beschloss mein Kollege, dass der Geburtsort seines Helden das Norisgebirge ist. Ich wusste, dass es dies nicht in Aventurien gab. Aber ich dachte mir auch, dass ich da nicht unbedingt Einspruch erheben müsste.

Im Gegenteil. Das brachte mich noch dazu mein Abenteuerskript zu überarbeiten. Das Abenteuer bekam einen Ort, an dem es startete: das eben erfundene Norisburg. Als ich so da sass und Änderungen vornahm, gab ich auch dem Auftraggeber des Heldens einen Namen. Eine Freundin erzählte mir kurz vorher, dass ihr Enkelkind immer so etwas wie golgolgol vor sich daher brabbelte. Das blieb mir positiv in Erinnerung und wurde in meinem Schreibfluss zum Namen des Auftragsgebers.

Dieses Mini-Abenteuer, bei dem mein Ansgar als NSC Gerodil begleitete, schafften wir zeitlich gerade so bei unserer nächsten Sitzung. Als Nebenprodukt der Sitzung entstand dabei Norisburg. Nachdem Gerodil weg war, setzte ich mich an meinem Laptop und hämmerte auf die Tasten. Ich schrieb nieder, was ich Gerodil für eine Welt beschrieben hatte, bzw. was wir beide im Spiel entwickelt hatten. Einige Sachen erfand ich nachträglich noch dazu. Unsere eigene lebendige Geschichte war geboren (den aktuellen Stand unserer lebendigen Geschichte findet ihr hier im Blog unter dem Menüpunkt Norisburg).

In Gerodils Bekanntenkreis liess sich jemand finden, der auch Rollenspiel- und DSA-Erfahrung hatte. Er erklärte sich dazu bereit, für uns zu meistern. Wir behielten unsere Helden bei. Wir spielten auch weiterhin mit dem Norisburg-Hintergrund, was dazu führte, dass sich dieser zu meine Freude weiterentwickelte. Leider kam der zweite Lockdown dazwischen. Das zwang unsere Rollenspielrunde zur Pause. Aber ich freue mich darauf, wenn wir uns wieder zum Spielen treffen werden.


Golgolgol

Golgolgol heißt im wirklichen Leben Stefan Will. Er wurde zum DSA-Spieler, weil sein Bruder D&D besser fand, und ihn deswegen seine DSA-Basisbox schenkte. Bis Mitte der 1990er Jahren war Stefan in der Rollenspielszene sehr aktiv und probierte verschiedene Systeme aus. Nach einer langen Pause fand er 2020 das Interesse am Pen und Paper wieder und kehrte zu seinem "Heimatsystem" DSA zurück. Über die Änderungen im Lauf der Jahre war er sehr erstaunt. Trotzdem nahm er das Hobby begeistert wieder auf und gründete mit einem Mitspieler die Republik Norisburg, die zur Heimat ihrer Spielfiguren wurde. Hier im Blog berichtet Stefan von seinen Spielrunden und teilt seine Gedanken zu P&P-Themen mit.

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