Die Theaterritter-Kampagne

Die Theaterritter-Kampagne war die erste größere Kampagne für DSA5. Die sechs Teile der Kampagne erschienen zwischen Februar 2016 und Februar 2017. Viele DSA-Fans waren von der Kampagne enttäuscht, da die erwähnten Theaterritter inhaltlich nur eine Nebenrolle spielten, und es in der Kampagne mehr um “Das Erwachen des Bornlands” ging.

Der Theaterritter-Orden, oder vollständig Der Heilige Orden Unserer Herrin Rondro vom Theater in Arivor, wurde 3 BF von zwölf Rondrageweihten im Theater von Arivor Rittern gegründet, um das Liebliche Feld von der Goblinplage zu befreien. Diese Aufgabe erstreckte sich auch auf andere Gebiete von Aventurien, auch auf das Bornland. Am Ende aber gewannen die Goblins. Diese metzelten das Heer der Theaterritter im Bornland nieder. Trotzdem genießen deren Nachfahren noch bis heute großes Ansehen im Bornland. Noch heute ist es dort bebrieftes Recht, dass nur Nachfahren der Theaterritter in der Adelsversammlung Stimmrecht haben.

Die Kampagne ist nicht für alle Heldentypen geeignet. Sie spielt im Bornland und deswegen sollten vor allem Helden aus der Region daran teilnehmen. Gerade für Norbarden, Bronnjarenkinder, Hexen und Rondra- und Kor-Geweihte gibt es rollenspielerisch interessante Situationen. Das Hauptaugenmerk der Gruppe sollte hierbei auf kampfstarke Helden liegen. Auf magiebegabte Helden sollte man nicht verzichten, aber sie sollten in der Unterzahl bleiben. Diese haben die Möglichkeit, das Erwachen des Landes intensiv mitzuerleben. Nicht geeignet sind Helden aus dem Süden Aventuriens, diesen wird der bornländische Winter sehr zu schaffen machen. Auch Helden aus Barbarenkulturen sind ungeeignet für die Kampagne, da denen die Grundlagen friedlichen Zusammenlebens fremd sind. Man sollte sich also für die Kampagne eigens Helden erschaffen.

Der weiße See ist das erste Abenteuer der Kampagne. Hier werden die wichtigsten Nichtspielercharaktere, Völker und Fraktionen eingeführt. Die Thorwaltrommel, ein Symbol für Stolz und Patriotismus in Festum, ist aus der Hauptstadt des Bornlands verschwunden. Man vermutet diese im Besitz einer Norbardensippe. Eine Gruppe Bewaffneter in Begleitung der Helden bricht auf, um sie wieder zurückzuholen. Doch ist Gewalt wirklich die richtige Lösung, um das Instrument wieder zurückzubekommen? Brüchiges Eis und eine Liebesgeschichte zwischen zwei Goblins erschwert diese Mission.

Das blaue Buch birgt die Geheimnisse des Theaterritter-Ordens. Die Helden sollen dieses im Auftrag des Neersanders Efferdtempels nach Hinterbruch bringen. Doch was als harmlose Eskorte beginnt und sich zu einer Rettungsexpediton in die Ruinen von Pilkamm entwickelt, führt zu einer Bluttat machthungriger Kultisten. Die Spur der Schurken führt ins Kloster Korswandt, wo geisteskranke Adlige von der Praioskirche unter Verschluss gehalten werden. In der Auseinandersetzung mit gerissenen Norbarden, verschwiegenen Mönchen und unberechenbaren Besessenen stoßen die Helden auf ein uraltes Geheimnis, das sehr konkrete Folgen für die Gegenwart verheißt. Eine Katastrophe zeichnet sich ab, und es liegt an den Helden, diese frühzeitig zu erkennen und das finstere Ritual zu unterbrechen, mit dem ihr wahrer Feind das ganze Land bedroht.

In Der Schwarze Forst werden die Helden tiefer in das Erwachen des Bornlandes und seine Geheimnisse eingeweiht, dem nun auch die Töchter Saturaias Beachtung schenken. Durch einen Wettkampf soll ermittelt werden, wer es würdig ist, eine Ladung Udhenberger Stahl in die traditionsreiche Handelsstadt liefern darf. Doch was als rivalisierendes bornisches Raufen, im Zeichen der Theaterritter, beginnt, entwickelt sich zur Irrfahrt auf einem Weg, von dem bisher niemand lebend zurückgekehrt ist.

In Der Grüne Zug begegnen die Helden ihren Erzrivalen auf dem Schlachtfeld. Sie erleben einen sewerischen Feldzug, lüften uralte Geheimnisse des Theaterordens und erhalten die Chance, Seite an Seite mit der Adelsmarschallin zu kämpfen und in die bornischen Geschichtsbüchern einzugehen.

In Die Silberne Wehr dringen die Helden in das kultische Zentrum ihrer Widersacher vor und treffen schon verloren geglaubte Verbündete als auch scheinbar überwundene Verräter wieder. Auf den Spuren der Silbernen Horde erfahren sie den tieferen Grund für das Erwachen des Bornlands und ergründen das Schicksal, das das Land den Menschen und der Silbernen Wehr zugedacht hat.

Im letzten Teil der Kampagne, Der Rote Chor, können die Helden ihre Erkenntnisse über das Erwachen und die Zukunft des Landes mit den Weisen und Mächtigen diskutieren. Während Pläne für eine ungewisse Zukunft geschmiedet werden, gehen sie im geschäftigen Festum auf Verbrecherjagd und werden mit dem Erstarken neuer bürgerlicher und religiöser Mächte konfrontiert. Erst als sich die letzte Zeitzeugin des Theaterordens stellt, verstehen sie die wahre Funktion des Roten Chors und finden den Schlüssel zur Macht und zur Zukunft des Landes.

Es gibt auch einige kleinere offizielle Abenteuer, die man in Verbindung mit der Kampagne spielen kann. Zur Vorbereitung der Theaterritter-Kampagne bieten sich die Heldenwerkabenteuer Die Thorwalertrommel und Ein Goblin mehr oder weniger an. Beide Abenteuer spielen in Festum und sind gut geeignet, den Spielern schon mal einige der Nichtspielercharaktere vorzustellen, auf denen sie in der Kampagne treffen können. Vom Handlungsort bieten sich auch die Heldenwerke Rübenernte und Drei Farben Schnee” an, in die Kampagne zu integrieren. Diese kann man beliebig zwischen zwei Abenteuer der Kampagne einfügen. Zwischen Band 5 und 6 der Kampagne fügten einige Gruppen auch das Abenteuer Die Quelle des Nagrach ein, um ein vollständiges Bornland-Erlebnis zu haben.

Bisher habe ich die Theaterritter-Kampagne weder geleitet noch gespielt. Beim Lesen der Abenteuerbände bin ich aber bei fast jedem Abenteuer auf eine Stelle gestoßen, wo ich mich gefragt habe, wie ich dies als Spielleiter darstellen soll. Die Kampagne erfordert schon etwas Eigenleistung der Spielleitung. Dennoch denke ich, dass sie ein tolles Spielerlebnis bietet. Es kommen interessante Nichtspielercharaktere und interessante Wendungen vor. Man sollte sich nur vom Gedanken frei machen, dass der Theaterorden im Mittelpunkt steht.


Golgolgol

Golgolgol heißt im wirklichen Leben Stefan Will. Er wurde zum DSA-Spieler, weil sein Bruder D&D besser fand, und ihn deswegen seine DSA-Basisbox schenkte. Bis Mitte der 1990er Jahren war Stefan in der Rollenspielszene sehr aktiv und probierte verschiedene Systeme aus. Nach einer langen Pause fand er 2020 das Interesse am Pen und Paper wieder und kehrte zu seinem "Heimatsystem" DSA zurück. Über die Änderungen im Lauf der Jahre war er sehr erstaunt. Trotzdem nahm er das Hobby begeistert wieder auf und gründete mit einem Mitspieler die Republik Norisburg, die zur Heimat ihrer Spielfiguren wurde. Hier im Blog berichtet Stefan von seinen Spielrunden und teilt seine Gedanken zu P&P-Themen mit.

3 comments on Die Theaterritter-Kampagne

  1. Danke für die knackige Übersicht! Die Kampagne klingt ja doch ganz interessant. Falls du sie mal leitest, wäre ich gespannt auf deine Erfahrungen.

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