Bei „Das Mädchen und der Menschenfresser“ handelt es sich um ein Heldenwerk-Abenteuer von Nathan Fürstenberg, mit Texten von Thorsten Most. Es lag dem Aventurischen Boten Nummer 195 als Beilage bei. Es ist als Anschlussabenteuer für die DSA-Einsteigerbox „Das Geheimnis des Drachenritters“ gedacht, kann aber auch unabhängig davon gespielt werden. Da es für die Einsteigerbox geschrieben wurde, nimmt es auch Bezug auf die Regeln dieser Box. Es ist aber auch kein Problem, die entsprechenden Stellen an die „normalen“ Regeln anzupassen.
„Das Mädchen und der Menschenfresser“ ist ein sehr lineares Abenteuer. Dadurch ist es bestens geeignet für Rollenspielanfänger auf beiden Seiten des Meisterschirms. Um es für meine Gruppe interessanter zu gestalten, habe ich einige Änderungen vorgenommen. Achtung: Im folgenden Text geht es um die Abenteuerhandlung. Wer die Geschichte als Spieler erleben möchte, sollte nun nicht mehr weiterlesen!
Worum geht es in dem Abenteuer?
Die Helden kommen in den Ort Düsterrode, der sich im Ausnahmezustand befindet. In der Gegend treibt ein Oger sein Unwesen. Dieser hat bereits drei Dorfbewohner aufgefressen. Der Baron der Region ist bereits informiert und in einigen Tagen sollen Soldaten eintreffen, die sich dem Problem annehmen. Doch am nächsten Tag ist die Tochter des Dorfvorstehers verschwunden. Ihre Spuren verraten, dass sie wohl von dem Oger gefangengenommen wurde. Jetzt ist es an den Helden, das Mädchen zu retten, bevor das Monstrum sie verspeist.
Die Helden haben Glück. Der Jäger des Dorfes hat den Oger vor einigen Tagen im Wald gesehen und ihn bis zu seiner Höhle verfolgt. Deswegen kann er ihnen den Weg dorthin verraten. Insgesamt gibt es drei Wege, die die Helden einschlagen können. Je nach Wahl warten entsprechende Hindernisse auf die Helden. Außerdem befindet sich noch eine Orktruppe auf der Jagd nach dem Oger. Ihnen ist er entlaufen und sie wollen ihn wieder einfangen.
Das Finale des Abenteuers findet in der Ogerhöhle statt. Es kommt zu einem Kampf gegen den Menschenfresser. Falls man die Orks nicht schon vorher ausgeschalten hat, tauchen diese wieder auf. Da auch sie Interesse an den Oger haben. Erst sind sie Verstärkung im Kampf gegen den Menschenfresser. Doch sobald dieser tot ist, richten sie sich gegen die Heldengruppe. Ach ja, die Tochter des Dorfvorstehers ist noch am Leben und kann, sollte man Oger und Orks ausschalten, gerettet werden.
Der Feind meines Feinds ist mein Freund
Beim ersten Aufeinandertreffen mit der Orktruppe lässt das Abenteuer den Spielern zwei Möglichkeiten: man schleicht an ihnen vorbei oder verwickelt sie in einen Kampf. Verhandlungen mit den Schwarzpelzen sind nicht vorgesehen. Aber gerade das finde ich interessant. So könnte man den Orks anbieten, dass man für sie den Oger fängt oder gemeinsam mit ihnen gegen das Monster kämpfen.
Die Schöne und das Biest
Als der Oger das Mädchen entführte und in seine Höhle brachte, trat er in einen rostigen Nagel. Das verursachte den Menschenfresser höllische Schmerzen. Das Mädchen kümmerte sich um seine Wunde. Dafür war der Oger ihr sehr dankbar und beschloss, sie nicht zu fressen. Zwischen den Mädchen und dem Oger entwickelte sich eine Freundschaft. Wenn dann die Helden auftauchen, um ihn zur Strecke zu bringen, stellt sie sich dazwischen und fordert, dass man ihren Freund in Ruhe lässt.
Die Helden können sich über ihren Willen hinwegsetzen und ihn trotzdem töten. Sie können aber auch nach Lösungen suchen, wie der Oger in Frieden im Wald weiterleben kann. Die Dorfbewohner von Düsterrode werden aber keineswegs darüber erfreut sein. Auch diese müssen dann davon überzeugt werden.
Wie funktionierten die Änderungen bei meiner Gruppe?
Als meine Gruppe auf die Orks stiess, wurde lange diskutiert, was man nun machen sollte. Letztendlich entschied man sich doch dafür, sie nicht anzugreifen, sondern gemeinsame Sache mit ihnen zu machen. Erst wollten die Orks die Gruppe losschicken, um für sie den Oger einzufangen, doch konnte man sie umstimmen, um gemeinsam den Menschenfresser zu jagen.
Da sich die Gruppe für den Weg durch den Wald entschied, waren sie vor dem Oger in seiner Höhle. Dort konnte man die schlafende Linje finden, die unbedingt wollte, dass ihren neuen Freund nichts passiert und man ihn vielleicht auch mit ins Dorf nehmen sollte. Durch gutes Zureden konnte man sie davon überzeugen, dass Oger nicht für ein Leben im Dorf geeignet sind und die anwesenden Orks gute Freunde des Ogers sind, die ihm wieder mit nachhause nehmen wollten. Einer der Spieler verschwand dann mit Linje und führte sie ins Dorf zurück.
Dann tauchte der Oger auf. Der nun stattfindende Kampf war nicht so schlimm, wie ich erst befürchtet hatte. Zwar waren die Orks keine große Hilfe, aber der kampfstarke Zwerg der Gruppe und zwei Armbrustschützen aus dem Hintergrund setzten dem Monster stark zu. Die Orks konnten den Oger fesseln und mit sich nehmen.
Insgesamt gefiel das doch sehr einfache Abenteuer meiner Gruppe sehr gut. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Änderungen die Geschichte etwas aufwerteten. Habt ihr „Das Mädchen und der Menschenfresser“ auch gespielt? Wie kam das Abenteuer bei eurer Gruppe an? Habt ihr auch etwas an der Geschichte geändert? Schreibt das gerne in den Kommentaren.
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