„Gemetzel in Speichelfeld“ ist ein Abenteuer für das Warhammer Fantasy-Rollenspiel von Ben Scerri und Andy Law. Es ist Teil der Anthologie „Abenteuer in Übersreik“. Während der Pandemie sah ich ein Let’s Play des Abenteuers bei Orkenspalter TV (hier geht es zu dem Video). Das Abenteuer hat mich so fasziniert, dass ich es unbedingt selbst mal leiten und spielen wollte. Da es das Abenteuer damals nur in englischer Sprache gab, überlegte ich mir, die PDF zu kaufen und das Abenteuer zu übersetzen und für „Das Schwarze Auge“ umzuarbeiten. Kurze Zeit später wurde der Abenteuerband aber von Ulisses in einer deutschen Übersetzung angekündigt. Da sparte ich mir die Arbeit und wartete darauf. Drei Jahre später hatte ich nun die Gelegenheit, das Abenteuer mit meiner DSA-Einsteigergruppe zu spielen.
Achtung: Im folgenden Text geht es um die Abenteuerhandlung. Wer die Geschichte als Spieler erleben möchte, sollte jetzt nicht mehr weiterlesen!

Worum geht es bei dem Abenteuer?
Lautes Gehämmer weckt die Helden am Morgen auf. Es stellt sich heraus, dass das Haus, in dem sich die Helden befinden, von der Stadtwache verbarrikadiert wird. Niemand kommt mehr hinaus oder herein. Das Haus soll der Ursprung einer gefährlichen Seuche sein, die sich in den letzten Tagen in der Stadt ausbreitet. Am Abend soll das Haus abgebrannt werden. Um dies zu verhindern, müssen die Helden herausfinden, was es mit dieser Seuche auf sich hat. Durch Nachforschungen im Haus, in dem mehrere Familien leben, erfahren die Spieler, dass der Ursprung der Seuche ein Vampir ist, der im Keller haust. Beseitigt man diesen, verhindert man die Ausbreitung der Seuche und rettet das Haus vor dem Abbrennen.
Was habe ich an dem Abenteuer geändert?
Bei dem Abenteuer musste ich einiges ändern, um es für DSA und für meine Gruppe spielbar zu machen. Das namensgebende Speichelfeld ist ein Stadtteil in Übersreik. Ich verlegte das Abenteuer nach Aventurien in meine eigene Stadt Norisburg. Dort gibt es kein Stadtteil Speichelfeld, also gab ich einem großen Mietswohnhaus dort den Namen. Das ist auch der Ort des Abenteuers. Gino, der Verwalter des Mietshauses, ist ein Oger. Für das Warhammer-Universum ist das in Ordnung, bei DSA ist das eher unstimmig. Also ersetzte ich ihm durch einen Fjarninger. Einige Namen der Hausbewohner änderte ich ebenso ab.
Vampire in „Das Schwarze Auge“ sind sehr speziell. Solche Gegner möchte ich noch nicht auf meine Einsteigergruppe loslassen. Zuerst wollte ich den Vampir durch einen Ghul ersetzen. Doch diese fressen ihre Opfer auf und lassen diese nicht mit einer Krankheit zurück. Also entschied ich mich für eine verrückt gewordene Frau, die von einem Magier geflüchtet ist, der an ihr Experimente durchführte. Durch die Experimente entwickelte sie einen Hunger auf Menschenblut. Beim Biss überträgt sie Wundbrand. Der Name des Magiers ist übrigens Zwackelmann. Wer die Abenteuer in Norisburg verfolgt, dürfte dieser bekannt sein.
Wie gefiel meiner Gruppe das Abenteuer?
Der Ermittlungsteil gestaltete sich etwas zäh. Das Ende wirkte schockierend auf die Spieler. Es kam zu einem moralischen Konflikt. Meine Spieler erhofften sich noch Heilung für die bemitleidenswerte Kreatur im Keller und weigerten sich erst, diese zu enthaupten. Doch die Stadtwache vor der Tür bestand auf den abgeschlagenen Kopf, um sicherzugehen, dass die Kreatur nicht mehr zu Leben erwacht. Schweren Herzens nahm man die Enthauptung an der bewusstlosen Kreatur vor. Aber nicht ohne Rache dafür an diesen noch unbekannten Zwackelmann zu schwören.
Eine Frage nach dem Abenteuer hat ergeben, dass es diesen Gewissenskonflikt nicht gegeben hätte, wäre die Kreatur im Keller ein Vampir oder ein andersartiges Monster gewesen. Da hätten sich meine Spieler mit der Enthauptung wesentlich leichter getan. Mit dem Auftauchen des Namens Zwackelmanns habe ich auch die Möglichkeiten geschafft, einen nicht greifbaren Bösewicht zu schaffen. Jemanden, dessen Namen ich immer wieder mal auftauchen lassen kann. Mal sehen, wann die Helden wieder auf ihm treffen.
Insgesamt bin ich zufrieden, mit meiner aventurischen Umarbeitung von „Gemetzel in Speichelfeld“. Das Ende des Abenteuers hat meine Spieler emotional mitgenommen. Trotzdem hat es ihnen Spaß bereitet. Außerdem habe ich unter den Einwohnern des Mietshauses einige Charaktere geschaffen, die für künftige Abenteuer als Bezugspersonen interessant werden können. Man kann gespannt darauf sein, inwiefern die Ereignisse noch in künftige Abenteuer eine Rolle spielen werden.
Kennt ihr das Abenteuer und habt das schon einmal selbst gespielt? Habt ihr selbst schon Abenteuer von anderen Systemen umgearbeitet und wie ist eure Erfahrung damit? Berichtet davon gerne in den Kommentaren.
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