„Valpodinger in Not“ ist kein offizielles DSA-Abenteuer. Es handelt sich hierbei um eine von mir erstellte Abenteuerskizze, die ich mit meiner DSA-Gruppe gespielt habe. Ich habe lange überlegt, ob ich in den „Meisterinformationen“ auch selbsterstellte Abenteuer bespreche. Letztendlich habe ich mich dafür entschieden. Gerne will ich meine Ideen anderen Spielleitern zur Verfügung stellen. Entweder, damit diese das Abenteuer nachspielen oder daraus Ideen für eigene Abenteuer schöpfen können. Solltet ihr das Abenteuer auch spielen, hinterlasst mir gerne einen Kommentar, wie es bei euch funktionierte.
Worum geht es bei „Valpodinger in Not“
Rothgerd von Roosendal, auch genannt der Grüne Ritter, ging zur Jagd in den Wald. Dort entdeckte er eine Trollfamilie. Da er diese als Gefahr in seinem Revier betrachtete, wollte er diese beseitigen. Doch die Trolle wehrten sich und brachten Rothgerd um. Der Troll Krach Ahornbrecher fand kleine Holzfiguren bei dem Ritter, die seine Töchter darstellten. Diese nahm er mit. Allerdings verlor er eine davon im Wald. Der als Einsiedler im Wald lebende Elf Eilidiel fand die Figur und steckte diese ein.
Der Geist von Rothgerd vermisst die Figuren und möchte nicht ohne sie Borons Hallen betreten. Er suchte die Trollfamilie nachts in ihrer Höhle ein und forderte die Figuren zurück. Doch eine fehlte. Er drohte den Trollen mit dem Tod, wenn sie nicht binnen drei Tagen ihm die fehlende Figur ausliefern würden.
Die Trolle Krach Ahornbrecher, Guteknute, Tochter von Liebehiebe, und Kloppstock machten sich daraufhin auf die Suche nach der Figur und richten dabei starken Schaden im Wald an, indem sie Bäume ausreissen und Löcher in den Boden graben. Dabei zerstören sie den Lebensraum einer Valpodinger-Familie. Die Helden befinden sich im naheliegenden Dorf Altenbrück im Kosch. Dort werden die Valpodinger auf sie aufmerksam. Einer der Helden hat nachts eine Vision, bei dem ihm die Valpodinger um Hilfe bitten. Die Helden sollen verhindern, dass die Trolle den Lebensraum der Valpodinger weiter verwüsten. Um dies zu erreichen, müssen sie die verloren gegangene Holzfigur wieder finden.
Meine Gedanken zu dem Abenteuer
Als wir die „Offenbarung des Himmels“ spielten, brauchten wir ein kleines Zwischenabenteuer, da zwei Spieler bei der nächsten Sitzung keine Zeit hatten. Also beschloss ich einen der Helden, der beim letzten Mal nicht anwesend war, eine Vision zu senden. Eine piepsige Stimme forderte ihm auf, eine blaue Blume zu pflücken und in den Stamm des Koboldbaums zu werfen.
Beides waren Anspielungen auf die vorherige Spielsitzung. In dem Abenteuer pflückten die Helden eine blaue Blume und der Koboldbaum war eine Anspielung auf die Sage vom Rabbatzmann, die ihnen in einer Gaststätte erzählt wurde. Folgen sie den Hinweisen, treffen sie auf einen Valpoding, der ihnen von den Problemen mit den Trollen berichtet.
Möchten die Helden das Trollproblem kämpferisch angehen, fliehen die Trolle nach ein paar Kampfrunden. Verfolgt man sie, führen sie die Helden zu ihrer Höhle, wo sie auf den Rest der Trollfamilie treffen und bald unterlegen sollen. Allerdings sind die Trolle jederzeit bereit, zu verhandeln. Im gebrochenen Garethi berichten sie von ihrem Problem und sind auch bereit, die Hilfe der Helden anzunehmen.
Bei der Durchsuchung des Gebiets finden die Helden zwar nicht die verlorene Holzfigur, dafür aber ein langes Elfenhaar. Fragt man bei den Valpodinger oder den Einwohnern von Altenbrück nach, kann man erfahren, dass es den sonderlichen Elfen Eilidiel gehört, der im Wald lebt. Um diesen anzulocken, müssen sich die Helden etwas einfallen lassen, um seine Neugierde weckt.
Eilidiel gibt sofort zu, dass er die Holzfigur gefunden hat. Er findet die Figur so schön, dass er sich nicht mehr davon trennen will. Er hat sich in sie verliebt. Wie kann man den Elfen dazu bringen, sich von der Figur zu trennen? Eilidiel ist sehr sprunghaft und Schönem sehr zugetan. Man könnte ihn einen kunstvoll verarbeiteten Gegenstand im Austausch zur Figur anbeiten. Oder aber man sorgt dafür, dass er die Person, die von der Figur dargestellt wird, kennenlernt.
Hört man sich in Altenbrück um, kennt jeder Bürger den Grünen Ritter und weiß auch, wo sich sein Turm befindet, in dem er mit seiner Frau Udlimunde und seinen drei Töchtern Hesindjane, Firunja und Tsalina lebt. Besucht man sie, vermisst die Frau tatsächlich schon länger ihren Mann und zeigt sich von seinem Tod auch sehr bestürzt. Es benötigt einiges an Überredungskunst, um sie dazu zu bringen, dass ihre Tochter Eilidiel treffen darf. Erleichternd kann dazu beitragen, dass man ihr versichert, dass der ruhelose Geist ihres Mannes dadurch seinen Frieden findet. Auch das Angebot, sie mit ihren Töchtern in der Trollhöhle auf dem Geist ihres Mannes treffen zu lassen, um sich von ihm zu verabschieden, kann hilfreich sein. Handwerklich begabte Helden können natürlich auch eine neue Holzfigur der jüngsten Tochter anfertigen, um diese den Trollen zu geben.
Das Abenteuer endet damit, dass die Helden den Trollen die Holzfigur überreichen oder bei der Übergabe der Figur an den Grünen Ritter auch anwesend sind.
So lief das Abenteuer in meiner Gruppe
Ich war nun sehr gespannt, wie meine Spieler und ihre Helden das Abenteuer erleben würden. Erst hatte ich etwas Bedenken, dass das Abenteuer zu kurz für einen Nachmittag wäre, aber mit drei Stunden Spielzeit eignete es sich doch als guter One-Shoot.
Die beiden Aufhänger aus der vorherigen Sitzung bereiteten doch etwas Schwierigkeiten. Auf die blaue Blume kamen meine Spieler sofort, doch an den Koboldbaum des Rabatzmannes konnten sie sich nicht mehr erinnern. Nachfragen bei Gunelde, der Wirtin aus Altenbrück, half aber.
Nachdem man auf den Valpoding traf und den Auftrag annahm, trafen die Helden auf die Trolle. Auch wenn es einem der Helden widerstrebte, näherte man sich ihnen in friedlicher Absicht. Als diese ihr Leid klagten, erklärten sich die Helden bereit, ihnen bei der Suche zu helfen. Den Valpoding hatte ich als kleines Wesen dargestellt. Gemäß dem Leitsatz kleine Wesen finden kleine Dinge, überzeugte man den Valpoding, dass er mit seiner Sippe das Gebiet durchsuchen sollte. Er fand auch das Elfenhaar und konnte berichten, von wem es war.
Mit einer Gesangseinlage konnte man Eilidiel herbeilocken. Doch war er nicht bereit, die Holzfigur, von der er so schwärmte, herauszugeben. Als man versuchte, diese ihm gewaltsam zu entreissen, floh er in den Wald. Zwei von drei Helden scheiterten daran, ihn zu stoppen. Der dritte schüttelte ihm von einem Baum herunter, auf dem er sich verstecken wollte. Eilidiel war geschlagen und ihm wurde die Figur abgenommen. Grummeln zog er sich wieder in den Wald zurück.
Die Helden übergaben den Trollen die Figur. Als sie in der kommenden Nacht von Rothgerd von Roosendal heimgesucht wurden, konnten sie den Geist beschwichtigen. Rothgerd fand seine Ruhe in Borons Hallen und die Trolle konnten in Frieden in ihrer Höhle im Wald weiterleben.
Das kleine Szenario erfüllte seinen Zweck als Lückenfüller, als wir die „Offenbarung des Himmels“ pausieren mussten. Der Liebling der Spieler war der Valpoding, der durch sein putziges Aussehen sofort ihre Herzen gewinnen konnte. Interessant fand ich auch die Art und Weise, wie meine Spieler das Problem angegangen sind. Wieder einmal hatten wir viel Spaß.
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