Neues aus Norisburg #1

Im Rubrik „Neues aus Norisburg“ möchte ich am Monatsanfang einen privaten Monatsrückblick geben. Dabei wird es nicht nur um Dinge aus dem Pen-and-Paper-Kosmos geben, sondern auch Gedanken zu anderen Dingen, die mich aktuell beschäftigen. Es kann sein, dass diese Rubrik nach kurzer Zeit wieder endet, weil mich die Lust am Verfassen verlassen hat. Genauso kann es aber sein, dass dieser nun jahrzehntelang fortgeführt wird. Man wird sehen…

Es ist der Abend des 30. Juni 2024, an dem ich diese Zeilen verfasse. Deutschland stöhnt unter der Hitze und den häufig auftretenden Sommergewittern mit ihren heftigen Regenergüsse. Dies tut aber keinen Abbruch daran, dass das Land die Fußball-EM feiert. Trotz des fragwürdigen Gebaren der UEFA verfolge ich das Geschehen am heimischen Fernseher. Früher war ich ein eingefleischter Fußballfan, der auch sein Privatleben nach dem Spielplan des Lieblingsvereins ausrichtete. Aber diese Zeiten sind vorbei. Jetzt schaue ich Fußball, weil ich Spaß am Spiel haben möchte und um ein Gesprächsthema mit meinem Vater zu haben.

Deswegen war es auch keine Absicht, dass ich diesmal meinen vierwöchigen Sommerurlaub ausgerechnet in die Zeit der Europameisterschaft legte. Derzeit habe ich leider nicht viel von diesem Urlaub, da mich eine Sommergrippe plagt. Erst steckte mein Vater meine Mutter damit an, und dann auch noch mich. Die damit verbundene Müdigkeit und Lustlosigkeit sorgt dafür, dass ich mich den vorgenommenen Projekten nicht so sehr widmen kann, wie ich es eigentlich geplant hatte. Eigentlich wollte ich an meiner Abenteueridee einer Drachenjagd in Thorwal (hier berichtete ich bereits davon) weiterarbeiten und einige Szenarien ausarbeiten. Das andere Projekt wäre das Gestalten eines Turniers als Sandbox. Verschiedene Wettkämpfe sollten im Laufe des Turniers stattfinden. Damit wären Nebenmissionen verknüpft, die von den Spielern nachverfolgt werden können. Auf eine übergreifende Handlung möchte ich dabei verzichten. Beide Ideen sind bereits grob skizziert. Die einzelnen Punkte müssen jetzt noch ausgearbeitet werden. Ich hoffe, dass es mir bald wieder besser geht, damit ich wieder die Energie habe, an den Projekten weiterzuarbeiten. Das Gute ist, dass hinter beidem kein Zeitdruck steckt.

Vergangenen Monat hatten wir endlich mal wieder eine Rollenspielrunde. Nachdem der Termin häufig verschoben wurde, da verschiedene Personen nicht konnten, sagte am Spieltag eine Stunde vor der Runde doch noch jemand ab. Somit waren wir nur zu dritt (zwei Spieler, eine Leitung). Deswegen entschloss sich mich kurzfristig, nicht das aktuelle Abenteuer, fortzusetzen, sondern ein anderes zu spielen. Das Abenteuer hatte ich auch mal ursprünglich für die Gruppe geplant, doch dann entschloss sie sich, einer eigenen Agenda zu folgen (wo sie immer noch dabei sind). Dabei handelte es sich um eine Adaption des Warhammer-Abenteuers „Gemetzel in Speichelfeld“. In den nächsten Wochen werde ich davon in den Meisterinformationen berichten. Zum Glück müssen wir bis zum nächsten Spieltermin nicht lange warten. Dieser findet Ende Juli statt.

Ein Jubiläum konnte ich mit Abenteuer in Norisburg feiern. Da durfte ich vor kurzem den 200. Beitrag schreiben. Rechtzeitig zum Jubiläum endet die Quest um den Vulkanglasmeißel und das Elfenhaar. Mit 28 Beiträgen war dies das bislang zweitlängste Abenteuer. Länger war nur die Queste um Kar Hortomosch, mit 54 Beiträgen. Das aktuelle Abenteuer, in dem es um das Tagebuch von Mondragon der Weiße geht, habe ich gemeinsam mit einem meiner Spieler entwickelt. Ich gehe davon aus, dass es Kar Hortomosch von der Länge her noch übertreffen wird. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Mitspielenden! Ich hoffe, dass ihr beim Spielen mindestens genauso viel Spaß habt, wie ich am Schreiben.

Zum Abschluss habe ich noch zwei Medientipps: Anfang des Monats erschien in Kooperation mit der Mittelalterrockband Saltatio Mortis die DSA-Box „Finsterwacht“. Mehr dazu gibt es hier zu lesen. Da die Box nur in einer limitierten Auflage erschienen ist, ist diese kaum noch erhältlich. Doch einige Bestandteile davon sind in digitaler Form zu erwerben. Die Kernprodukte der Box sind eine Musik-CD, ein Roman und ein dazugehöriges Solo-Abenteuer. Alles drei ist sehr zu empfehlen! Ob man die Musik amg, ist Geschmackssache und die meisten der Lieder haben auch keinen DSA-Bezug. Aber gerade der Titelsong „Finsterwacht“ ist episch und es gibt ein sehenswertes Musik-Video dazu, in dem auch DSA-Chefredakteur Niko Hoch und Autor Bernhard Hennen zu sehen sind. Eben jener Bernhard Hennen (bekannt durch die Phileason-Saga und die Elfen-Serie) schrieb gemeinsam mit Torsten Weitze eine Geschichte, in der eine Schurkin mit einem Zwerg die Band „Totentanz“ auf einer Reise begleitet. Dabei sind die Beiden einem alten Geheimnis auf der Spur. Die Lektüre des Romans war sehr unterhaltsam. Mit dem alten Geheimnis beschäftigt sich auch das dazugehörige Solo-Abenteuer. Bei dem Abenteuer hat man die Wahl zwischen zwei Charakteren, einem Mitglied der Band und einer Rondrageweihten. Je nach Wahl kann man das Abenteuer auf verschiedene Weise erleben. Ein tolles Erlebnis!

Der andere Tipp ist ein Roman: „American Gods“ von Neil Gaiman. Monatelang sammelte sich Staub auf dem Buch in meinem Regal an, bis ich es mir endlich zu Gemüte führte. Ich sollte es nicht bereuen. Der Ex-Krimineller Shadow wird nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis von einem dubiosen Mann als Bodyguard angeheuert und gerät durch seinen Arbeitgeber, der sich als altnordischer Göttervater Wotan entpuppt, in einen übermenschlichen Konflikt, der sich mitten im modernen Amerika zunehmend verschärft. Dabei machen die alten Götter, die unerkannt mitten unter den Menschen leben, mobil gegen erstarkende neue Götter wie Technik und Medien. Shadow ist mittendrin und versucht sich in dieser ihm ungewohnter Welt zurechtzufinden. Wobei das kein Buch für jedermann ist. Man sollte schon Gefallen an außergewöhnliche Geschichten und eigenwillige Ideen finden können.

Das soll es erst einmal mit meinem Rückblick auf den letzten Monat gewesen sein. Falls ihr Lust habt, könnt ihr gerne eure Gedanken dazu in den Kommentaren schreiben. Falls ihr lesens- oder sehenswerte Medientipps für mich habt, teilt mir diese gerne mit. Eventuell liest man sich Anfang Juli wieder.

Bis dann!

Euer Stefan


Golgolgol

Golgolgol heißt im wirklichen Leben Stefan Will. Er wurde zum DSA-Spieler, weil sein Bruder D&D besser fand, und ihn deswegen seine DSA-Basisbox schenkte. Bis Mitte der 1990er Jahren war Stefan in der Rollenspielszene sehr aktiv und probierte verschiedene Systeme aus. Nach einer langen Pause fand er 2020 das Interesse am Pen und Paper wieder und kehrte zu seinem "Heimatsystem" DSA zurück. Über die Änderungen im Lauf der Jahre war er sehr erstaunt. Trotzdem nahm er das Hobby begeistert wieder auf und gründete mit einem Mitspieler die Republik Norisburg, die zur Heimat ihrer Spielfiguren wurde. Hier im Blog berichtet Stefan von seinen Spielrunden und teilt seine Gedanken zu P&P-Themen mit.

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