Wer kennt ihn nicht: Conan, der Barbar. Jeder, der sich für Fantasy interessiert, hat schon mal von ihm gehört. Neben Tolkiens Herr der Ringe und GRR Martins Game of Thrones gehört Conan zu den Titeln, die die Entwicklung der Fantasy geprägt haben. Doch den meisten Leuten ist Conan nur als muskelbepackter Fleischberg, dargestellt von einem österreichischen Mister Universum, ein Begriff. Für die damalige Zeit waren die Filme nicht mal schlecht. Sie stellten auch dar, wie man in den 80gern Rollenspiel ausübte.
Die ersten Erzählungen, die Originalgeschichten, von Conan entstanden in den 1930er Jahren. Geschrieben wurden sie von Robert E. Howard, veröffentlicht im Pulp-Magazin “Weird Tales”. Zwar bezeichnete Howard seinen Conan als Barbaren, doch war dieser alles andere als der rohe Fleischklops oder der edle Wilde. Conan ist unverdorben von der Zivilisation, die die negativen Eigenschaften des Menschens braucht, um sich zu entwickeln und auszubreiten. Selbstsüchtige Herrscher, böse Zauberer und verblendete Priester sind wesentliche bösere Gesellen als der Barbar, der aber auch immer wieder in Schwierigkeiten gerät, da er mit den Konventionen der Zivilisation nicht vertraut ist oder diese nicht einhalten will.
Howard hielt keine besondere Reihenfolge bei seinen Erzählungen ein. Er schrieb sie, wie er Lust dazu hatte. Mal war Conan König eines großen Reiches, dann war er als Dieb, Söldner oder Seeräuber unterwegs. Auch die Gebiete, in denen er reiste, waren unterschiedlich. Zwar war er in seiner eigenen Welt unterwegs, doch ließ Howard immer wieder durch die Namensgebung den Leser auf die irdische Vorbilder schliessen.
Als Howard 1936 verstarb, hinterliess er zahlreiche Notizen und unvollständige Geschichten von Conan, die von vielen verschiedenen Autoren vervollständigt und fortgesetzt wurden. So entwickelte sich Conan auch nach Howards Tod weiter, wenn vielleicht auch nicht unbedingt in seinem Sinne. Aus der Romanfigur wurde eine Comic- und Filmfigur. Der Barbar wurde Vorbild von zahlreichen Nachahmungen in der Literatur.
Glücklicherweise wurden die Original-Erzählungen von Howard in der von ihm verfassten Form wieder veröffentlicht. Diese liegen nun in einer sechsbändigen Reihe vor. Neben den Erzählungen sind auch Exposes, frühere Fassungen von Geschichten und Fragmente in den Bänden zu finden. Neben der Sprache des Autors gefiel mir auch die Vielseitigkeit der Geschichten.
Um darüber einen Überblick zu bieten, hier eine kurze Übersicht, welche Geschichten in Band 1 zu finden sind:
Im Zeichen des Phoenix: König Conan sieht sich einer Palastrevolte entgegen, in der auch ein rachsüchtiger Hexenmeister einmischt.
Ymirs Tochter: Gern treibt die Tochter des Frostgottes Ymir Schabernack auf Schlachtfeldern mit überlebenden Kriegern, doch mit Conan hat sie sich den falschen ausgesucht.
Der Gott in der Schale: Als Conan den Palast eines reichen Mannes ausrauben will, findet man ihn über der Leiche des Hausherrn, dessen Mörder den Ort des Verbrechens noch nicht verlassen hat.
Der Turm des Elefanten: Conan wagt es, einen gefürchteten Magier zu bestehlen, und dringt in seinem mit tödlichen Fallen bestickten Turm ein.
Die scharlachrote Zitadelle: Eine tödliche Allianz von Verrätern greift mit der Unterstützung eines Hexers nach dem Thron von Aquilonien, doch König Conan trotzt auch als Gefangener den Usurpatronen.
Die Königin der schwarzen Küste: Conan schließt sich der Piratenkönigin Belit an und folgt ihr in eine nur scheinbar verlassene Dschungelstadt, in der es blutrünstig umgeht.
Nathok, der Zauberer: Nachdem er drei Jahrtausende in seinem Grab schmachten musste, will Schwarzmagier Thugra Kothan sein untergegangenes Teufelsreich neu erreichten, weshalb seine Gegner in ihrer Not Conan zu ihrem Kriegsherren ernennen.
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