Clay Cooper war einst bekannt als „Die langsame Hand“ und gehörte der „Saga“, die legendärste Söldnertruppe des Landes, an. Mit seiner Truppe scheute er keine Gefahren, bekämpfte Drachen, rettete Jungfern aus ihren Nöten und stellte sich jedem furchterregenden Monster in dem Weg. Doch das ist Vergangenheit. Inzwischen ist Clay verheiratet, hat eine kleine Tochter und arbeitet für die Stadtwache. Sein altes Leben vermisst er nicht, geniesst stattdessen den ruhigen Alltag. Doch sein neues Leben gerät gehörig durcheinander, als sein alter Freund Gabriel, genannt der goldene Gabe, plötzlich vor seiner Tür steht.
Dessen Tochter Rose ist inzwischen Anführerin einer eigenen Söldnertruppe. Doch ist sie mit ihrer Mannschaft in der belagerten Stadt Castia gefangen. Ihre Lage scheint hoffnungslos, keine Rettung ist in Sicht. Ihr Vater Gabriel möchte ihr zur Hilfe eilen. Clay zögerte erst, doch da er mittlerweile selber Vater ist, gibt er dem Bitten seines alten Freundes nach und folgt ihm. Gemeinsam versuchen sie, ihre alte Truppe wieder zusammenzutrommeln und gemeinsam Rose in Castia zur Hilfe zu eilen.
Wer bei dieser Zusammenfassung an Filme wie „Blues Brothers“ oder „Space Cowboys“ denkt, liegt genau richtig. In Könige der Finsternis (Verlinkung zu Amazon) macht sich eine Gruppe Rentner, deren letzten erwähnenswerte Abenteuer ihr kaputter Rücken oder ihre schwache Blase waren, auf dem Weg zu einem letzten epischen Abenteuer. Um dieses zu bestehen benötigen sie nicht nur Mut und Kampfgeschick, sondern auch jede Menge Selbstironie und schwarzen Humor. Manchen Rezesenten waren diese Passagen zu klamaukig, doch ich fand diese sehr amüsant. Die Geschichte begeisterte mich durch die Darstellung der Hauptfiguren, deren alltäglichen Sorgen und Alltagsgebrechen sie sehr nahbar und sympathisch machen.
Mit Könige der Finsternis weiss Nicholas Eames gut zu unterhalten. Die Geschichte um die Rückkehr der Söldnergruppe „Saga“ ist spannend und humorvoll geschrieben. Gute Unterhaltung für Freunde der Fantasy-Literatur.
Obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist, findet diese in Die Schwarze Schar (Verlinkung zu Amazon) eine Fortsetzung. Dachte ich beim ersten Band an Filme über alte Männer, fällt mir bei der Fortsetzung ein Lied von Cindy Lauper ein: Girls just want to have fun.
In diesem Buch lernen wir Tam Hashford kennen. Die junge Dame ist gelangweilt von ihrem Leben als Schankmaid in ihrem kleinen Dorf. Deswegen schliesst sie sich als Bardin der Söldnertruppe der „blutigen“ Rose an. Mit ihrer, zum größten Teil aus Frauen bestehenden, Mannschaft zieht sie in den Norden, um dort gegen eine dunkle Bedrohung zu kämpfen.
Wem der erste Band gefiel, wird auch seine Freude an der Fortsetzung haben. Besonders gelungen fand ich die Darstellung der Mitglieder der Söldnertruppe namens Fabel. Während der Geschichte formt sich zwischen den Söldnerinnen ein immer stärkeres Band und aus den Gefährten werden Freunde, die merken, dass man zusammen halten muss, um erfolgreich sein zu können.
Man kann übrigens auch auf eine weitere Geschichte aus dem Fantasy-Universum von Nicholas Eames (zur Webseite des Autors) hoffen. Outlaw Empire ist der Originaltitel des Buches und für 2021 angekündigt. Die Handlung soll 14 Jahre nach Die Schwarze Schar spielen. Man darf gespannt sein…
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